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[Chile] Brief von Juan Aliste Vegas aus dem Gefängniskrankenhaus

Den neuesten medizinischen Bericht und revolutionäre Solidarität

Juan Aliste Vega’s Nachricht aus dem Gefängniskrankenhaus

„Unsere Verhandlungen und Hartnäckigkeit innerhalb und außerhalb des Gefängnisses in den letzten vier Monaten haben ein erstes Ergebnis erzielt: Am Donnerstag, den 19. Juli 2018, wurde ich aus dem Hochsicherheitsgefängnis in das Gefängniskrankenhaus verlegt, um ein EKG und weitere Untersuchungen zu erhalten. Am folgenden Morgen, Freitag, 20. Juli 2018, wurde ich erneut – unter einem riesigen Aufgebot an Polizei und Gefängniswärter*Innen – zum INCA (Institut für Neurochirurgie) gebracht.

Dort wurde eine Angiographie durchgeführt, um ein detailliertes Bild von dem Gebiet zu erhalten, in dem sich der zerebrale Schaden befindet, den ich durch Schläge in der Vergangenheit erlitten habe.

Es ist erwähnenswert, dass dieser Test entscheidend und notwendig für die Operation ist, die sehr bald passieren muss. Am Ende wurde der Test ohne Probleme durchgeführt und das Ärzteteam hat mich würdig und korrekt behandelt. Nach dem Test wurde ich mit einem Krankenwagen in das Gefängniskrankenhaus gebracht; von dort werde ich bald entlassen, um wieder ins Hochsicherheitsgefängnis gebracht zu werden. Die medizinische Sprache und ihre technischen Details können meine derzeitige Situation nur teilweise beschrieben. Es gibt noch so viele Hindernisse zu überwinden, genauso schwierig oder gar schwieriger als die anstehende Gehirnoperation, der ich mich unterziehen muss, die bereits im vergangenen März als dringend eingestuft worden war: Hindernisse und Barrieren werden errichten, weil ich ein Ausgestoßener für den Staat bin, genau beobachtet von der örtlichen Polizei, die nach der harten Logik von Rache und Wut handelt, und darüber hinaus bin ich versunken in einem ekelhaften bürokratischen Sumpf.

Diese Worte sind weit entfernt von Viktimisierung und Klage, dafür aber voll revolutionärer, unzähmbarer und subversiver Vitalität. In der ständigen Praxis der wechselseitigen revolutionären Solidarität, die wir subversive politische Gefangene seit Jahren ausüben, wird es notwendig jeden Schritt in diesem Kampf zu erzählen. Es ist nicht der erste und wird auch nicht der letzte Kampf sein, dem wir uns als Ausgestoßene des Staates stellen müssen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, meine Freude über die verschiedenen Aktionen auszudrücken, die in Santiago, Concepcion, Valdivia, Temuco und anderen Orten stattgefunden haben, genauso wie internationale Aktionen, die es schafften die Grenzen von Argentinien, Uruguay, Brasilien und Spanien zu überqueren… Aktionen und Gesten mit denen wir Solidarität in die Praxis umsetzen, Solidarität die das Netzwerk der Subversion aufbaut und stärkt, Aktionen und Gesten die für uns so lebenswichtig sind wie Sauerstoff und uns auf dem Weg zur endgültigen Befreiung vom Gefängnis unterstützen.

Wir bleiben hier, nicht einen Schritt zurückweichend, ohne den Kopf zu beugen, stolz auf die wunderbare Rebellen-Komplizenschaft, die überall hinzieht und sich ausbreitet, vervielfältigt und uns erlaubt, uns allem zu stellen, was da kommen wird.

Solange Armut existiert … solange wird es Rebellion geben!

Juan Aliste Vega, Subversiver Gefangener

Gefängniskrankenhaus Santiago de Chile

Juli 2018″

Quelle: abc bloomington, übersetzt von ABC Wien

“Am 16. Dezember 2017 erlitt ich einen unerwarteten Krampf, kollabierte und verlor das Bewusstsein. Daraufhin wurde ich in das Gefängniskrankenhaus gebracht, wo mein Blut, Urin und Herz untersucht wurden. Am selben Tag erhielt ich die Überweisung zur weiteren Untersuchung bei einem Neurologen in einem externen Krankenhaus.

Nach fast 80 Tagen wurde ich am 06. März 2018 im San Borja Arriaran Krankenhaus von einem Neurologen untersucht, der nach einem EEG, EKG und einem Gehirn-Scan die Diagnose sekundäre Epilepsie stellte. Diese wurde durch eine arteriovenöse Fehlbildung infolge mehrerer Schläge die ich erhalten habe verursacht. Seit wann diese Fehlbildung besteht kann nicht festgestellt werden. Der*Die Arzt*In empfahl eine primäre Behandlung mit einem Antikonvulsium namens Levetirasetam und sagte, dass gemeinsam mit Neuroradiolog*Innen und Neurochirurg*Innen ein Weg gefunden wird, einen intravaskulären Eingriff zur Wachstumsverhinderung der Fehlbildung durchzuführen. Ein weiterer mikroneurochirurgischer Eingriff wird dann auf der rechten Seite des Gehirns durchgeführt, wo sich die Venenaterienfehlbildung befindet.

Aufgrund des hohen Risikos für meine Gesundheit und mein Leben sollten diese Eingriffe innerhalb der nächsten zwei Monate geschehen, insbesondere aufgrund der Bedingungen der Gefangenschaft in der ich mich seit acht Jahren befinde.

Gegenwärtig ist es mir absolut verboten, mich schnell zu bewegen oder Übungen zu machen, bei denen ich Gefahr laufe, meinen Kopf zu stoßen.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.“

Heute kämpfen wir für das Leben und die Gesundheit unseres Gefährten. Die Auswirkungen eines Kampfes sind offensichtlich. Die verschiedenen Haftperioden von 1991 – 2001, 2002 – 2003 und 2010 bis heute haben unauslöschliche Spuren im Körper von Juan hinterlassen, der sich heute in einer kritischen Phase befindet. Wir brauchen die konkrete Solidarität aller, die von überall auf der Welt zu dieser „DRINGENDEN KAMPAGNE FÜR DAS LEBEN UND DIE GESUNDHEIT VON JUAN ALISTE“ beitragen können.

Dies sind Zeiten, die die ernsthafte Aufmerksamkeit und die Hingabe all jener erfordern, die den gleichen Weg des Kampfes für die totale Befreiung gehen, wie unser Freund.

Wir rufen zum Handeln auf. Es ist von äußerster Dringlichkeit, die sehr hohen Kosten der erforderlichen Operationen zu bewältigen, da die Fristen begrenzt sind und keine Zeit zu verlieren ist. Aus diesem Grund rufen wir dazu auf, die zahlreichen aufständischen Beispiele von Unterstützung und Solidarität zu erweitern, um das Bewusstsein für seine Situation und die möglichen Hindernisse, die vor uns liegen, zu erhöhen. Jede*r kann das beitragen, was für ihn*sie möglich ist, aber ohne Zweifel ist es an der Zeit, ohne Ausreden und Unklarheiten zu handeln: für das Leben unseres Bruders.

FÜR DAS LEBEN UND DIE GESUNDHEIT JUANS: BRÜDERLICHKEIT, KOMPLIZENSCHAFT UND SOLIDARITÄT!

– die Familie, die Freund*Innen und Gefährt*Innen von Freddy, Marcelo und Juan.

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