Dienstag, 03. April: 18-19 Uhr: Wieviel sind hinter Gittern…

Dienstag, 03. April: 18-19 Uhr:
Radiosendung: Wieviel sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen
zu hören über: www.radioflora.de

In der Aprilausgabe von „Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen!“ gibt es ein Interview mit dem Gefangenen Tommy Tank aus der JVA Torgau, einen Beitrag zur Lage des Gefangenen Pit Scherzl, der sich in Isolationshaft befindet und ein Gespräch mit wolf Wetzel über den staatlichen Rettungsschirm für die neonazistische Mordserie der „NSU“.

„Wie viele sind hinter Gittern, die wir draußen brauchen!“ am Dienstag, den 3. April von 18 – 19 Uhr, zu hören über das Webradio „Radio Flora“ aus Hannover per Livestream:
www.radioflora.de

Die Sendung wird wiederholt am Donnerstag, dem 5. April von 11 – 12 Uhr.

Hintergrundinformationen:

– Interview mit dem Gefangenen Tommy Tank aus der JVA Torgau –

Seit dem 4. Februar 2010 ist Tommy in Haft. Dem damals 24Jährigen wurde vorgeworfen, Aktivist der „Militanten Gruppe Leipzig“ (MGL) und an mehreren ihrer Aktionen beteiligt gewesen zu sein. Ende August 2010 wurde er vor dem Leipziger Landgericht wegen schwerer Brandstiftung u.a. zu drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Tommy Tank ist seit seiner Inhaftierung besonderen Haftbedingungen unterworfen. Er beteiligt sich regelmäßig durch das Schreiben von Texten an politischen Initiativen und kritisiert öffentlich die Zustände in den Knästen.

In diesem Gespräch wird das Abhören von Telefonaten von Gefangenen durch die JVA Torgau thematisierte.

– Zur Lage des Gefangenen Pit Scherzl, der sich in Isolationshaft befindet –

Der in der JVA Rheinbach (NRW) inhaftierte Pit Scherzl, der Vorsitzende der Interessenvertretung Inhaftierter (IvI), befand sich seit dem 1. 2. im Hungerstreik, um vor allen Dingen der Forderung nach seiner 2/3-Haftentlassung oder der Verlegung in den Offenen Vollzug Nachdruck zu verschaffen.

Die JVA reagierte auf seine legitime Forderungen mit repressiven Maßnahmen:

1. Da Post an Pit Scherzl oft angehalten worden ist, wird sie an die unten angegebene Adresse geschickt. Von dort wird sie per Einschreiben zweimal wöchentlich in den Knast geschickt. Da die JVA diesen Weg seit kurzem verboten hat, besteht faktisch eine Kontaktsperre.

2.Gleichzeitig befindet sich Pit in auf einer Sicherheitsstation in Isolationshaft.

Pit schreibt dazu am 7.3.:

„.., dass sie mir nun jeden Kontakt zu den hiesigen Gefangenen untersagt haben…nun auch, dass sie ein Sprechverbot mit selbigen ausgesprochen haben. Ich darf noch nicht einmal mehr auf dem Weg in die Einzelfreistunde im Vorübergehen Fremde begrüßen.“

Seine Zelle ist auch noch kotverschmiert und hat einen Rußflecken. Pit hat auf Grund dieser Situation seinen Hungerstreik erst einmal ausgesetzt. Einige FreundInnen und GenossInnen haben eine Solidaritäts- und Protest-Aktion per eMail anzustoßen.

Der Textvorschlag ist:
Wir protestieren gegen das repressive Vorgehen (Isolationshaft) gegen den in der JVA Rheinbach inhaftierten Pit Scherzl und fordern seine Verlegung in den Offenen Vollzug.

Protestschreiben per Mail an das Justizministerium NRW (poststelle@jm.nrw.de“ data-mce-href=“mailto:poststelle@jm.nrw.de„>poststelle@jm.nrw.de) zu richten.

Infos/Kontakte:
www.political-prisoners.net

Homepage der IvI: http://www.ivi-info.de/ . (Dort auch weitere Links und Kontakte)

Dort befinden sich auch die vollständigen Berichte zu seinem Hungerstreik

Pits Adresse:
Peter Scherzl
JVA 53359 Rheinbach
Aachener Strasse 47
53359 Rheinbach

– Der staatliche Rettungsschirm für die neonazistische Mordserie der „NSU“ – Eine Zwischenbilanz –

Vor über drei Monaten erfuhren wir, dass die zwei toten Männer im Campingwagen nicht nur routinierte Bankräuber, sondern vor allem Mitglieder einer neonazistischen Terrorgruppe namens ›NSU‹ gewesen sein sollen, von deren Existenz keine staatliche Stelle etwas gewusst haben will.

13 Jahre lang mordete eine Bande Rechtsterroristen unerkannt, ungejagt und ungestraft quer durchs Land – erst ein gescheiterter Banküberfall enttarnte die Existenz des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU), der bis dahin mutmaßlich zehn Menschen umgebracht hatte.

Dazu ein Gespräch mit dem Autor und Aktivisten Wolf Wetzel