Seit 2010 organisiert das Dorf Nabi Saleh Proteste gegen die Besatzung und Enteignung seines Landes. In diesem Zeitraum wurden fast alle beteiligten Aktivisten verhaftet, angegriffen und verletzt. Drei Aktivisten des Dorfes sind von der israelischen Armee getötet worden, und die meisten Jugendlichen des Dorfes sind beinahe durchweg inhaftiert. Haft, Solidarität und Widerstand sind zum Fokus des Kampfes von Nabi Saleh geworden.
Das Dorf, das durch die Verhaftung der 17-jährigen Ahed Tamimi und ihrer Mutter Nariman, die in ihren 9 Monaten im Gefängnis Schikanen und Misshandlungen erlitten, erst kürzlich wieder in der Öffentlichkeit stand, ist bekannt für die erhebliche Beteiligung von weiblichen Aktivistinnen innerhalb seiner Proteste. Auf diese Weise werden die Frauen des Dorfes doppelt unterdrückt – durch ihre eigene Inhaftierung und die Angriffe auf ihre Häuser und ihr Leben sowie durch die Angriffe auf ihre Familien, Kinder und Partner.
Manal Tamimi ist eine langjährige Aktivistin aus Nabi Saleh, die im Kampf des Dorfes aktiv war, seitdem dieser entstand. Sie selbst wurde eingesperrt und verletzt, und mehrere ihrer Kinder befinden sich derzeit im Gefängnis. Manal ist nicht nur aktiv in den Kämpfen vor Ort, sondern auch in sozialen Medien und durch Auftritte, um den Grund für die Kämpfe im Ausland zu vermitteln. In dem Vortrag wird sie über die Rolle der Frau im Widerstand, über die Erfahrungen von Inhaftierung und Unterdrückung und über die Möglichkeiten praktischer Solidarität mit Palästina in Europa sprechen.
Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Gefangeninfo und lokalen Aktivist*innen veranstaltet. Auf Englisch mit Flusterübersetzung ins Deutsche.
Mittwoch, 12.9.2018, 19:00, Biergarten Jockel, Ratiborstraß
