jesus santrich

Solidarität mit Jesús! Von Auslieferung bedrohter FARC-Führer im Hungerstreik

Das hochrangige Mitglied der neuen kolumbianischen Linkspartei FARC (Fuerza Alternativa Revolucionaria del Comun) Jesús Santrich wurde am Montag Abend Ortszeit in seinem Haus in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá verhaftet. Ihm wird vom us-amerikanischen Anti-Drogen Geheimdienst DEA vorgeworfen, in der Zeit nach Abschluss des Friedensvertrags mit der Regierung über das Sinaloa-Kartell in Mexiko Kokain in die USA geliefert zu haben. Er soll nun an die USA ausgeliefert werden.

Die Führung der Linkspartei FARC und Santrich bestreiten die Anschuldigungen, die sie als konstruiert bezeichnen, um den Friedensvertrag und die in ihm enthaltene Sondergerichtsbarkeit, sowie die politische Beteiligung der neuen Partei zu unterminieren. Die Anschuldigungen fallen zusammen mit dem Besuch des US-Vizepräsidenten Mike Pence am kommenden Sonntag und in die Nähe der Präsidentschaftswahl in Kolumbien in einem Monat. Nachfolgend das Statement der FARC und des Inhaftierten, publiziert via Facebook.

Nach 24 Stunden im Hungerstreik, in dem er lediglich Wasser zu sich nahm, abgeschnitten von jeglicher Kommunikation, da die kolumbianische Staatsanwaltschaft sowohl den Zugang zur UNO-Delegation, als auch zu den StrafverteidigerInnen untersagt, war es möglich mit Jesús Santrich zu sprechen, dessen Kampfgeist trotz der Schwierigkeiten ungebrochen hoch ist.

An ganz Kolumbien, im Besonderen an die AnhängerInnenschaft der FARC adressiert er bolivarische und revolutionäre Grüße und seid versichert, dass er keinesfalls ein Drogenhändler, sondern ein Revolutionär ist, der davon überzeugt ist, dass eine andere Welt möglich ist. ,,In schwierigen Zeiten, hintergeht der Hasenfuß die Sache, aber der wahre Revolutionär verlässt den Weg des Kampfes nicht – bis zur letzten Konsequenz‘‘.

An Alle: Kraft und Kampfgeist!

Der Hungerstreik geht unbefristet mit den folgenden politischen Zielen weiter:

1) Freiheit für alle politischen Gefangenen!

2) Die Einhaltung aller Vereinbarungen von Havanna

3) Die Einhaltung der Forderungen der Opfer, enthalten in den Friedensverträgen von Havanna

4) Schluss mit der Erpressung durch Auslieferung gegenüber den FARC!

5) ,,Was mich betrifft, so will ich gar nichts, weil, wie ich bereits in vorangegangenen Malen klar gemacht hatte: Wir sind umgeben von einem Sumpf der Nieedertracht – lieber Toter sein, als Gefangener.“

An die ETCR (*Guerilla-Demobilisierungszonen) gerichtet sagt er:

Organisation und Kampf, damit es keinen weiteren Gefangenen, keinen weiteren Toten seitens der FARC und der sozialen Bewegungen gibt.

An die Staatsanwaltschaft gerichtet:

Ihr könnt ganz sicher sein, dass Jesús Santrich sich nicht brechen lassen wird.

Dieser Hungerstreik ist ein Kampf um die Würde!

Seuxis Paucias Hernandez Solarte – Jesús Santrich

#Santrich #Santrichlibre

Communique der FARC:

http://farc-epeace.org/friedensprozess/nachrichten/item/2833-inhaftierung-von-farc-vorstand-und-genosse-jesus-santrich.html

Original auf Spanisch:

https://www.facebook.com/FUERZALTERNATIVAREVOLUCIONARIADELCOMUN/photos/a.1319691564780395.1073741829.1315865265163025/1623210727761809/?type=3&;theater