Strasbourg. Nach 52 Tagen haben 15 kurdische Aktivisten am Samstag ihren Hungerstreik in Strasbourg beendet. Mit ihrer Protestaktion wollten die Exilpolitiker die Aufmerksamkeit der europäischen Öffentlichkeit auf die Unterdrückung der Kurden in der Türkei lenken. Zentrale Forderung war, daß das Antifolterkomitee des Europarates (CPT) den seit Ende Juli unter völliger Kontaktsperre isolierten Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer besucht.
Bereits am Freitag hatten rund 1500 politische Gefangene aus der PKK in türkischen Gefängnissen ihren zum Teil Mitte Februar begonnenen Hungerstreik beendet. Ausschlaggebend für diese Entscheidung seien die besorgten Reaktionen der Bevölkerung und ein Aufruf der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistan KCK gewesen. Die Hungerstreikenden sollten Öcalans Grundsatz, daß es auch im Widerstand möglichst zu keinen Todesfällen kommen dürfte, berücksichtigen, hatte die KCK ermahnt. Das Ziel, Öffentlichkeit herzustellen, sei erreicht. Zugleich kritisierte die KCK die Haltung des Europarates und des CPT, die durch ihre Tatenlosigkeit die türkische Regierung in ihrer kurdenfeindlichen Politik stärken würden.